Motivation

Menschen sind, wenn sie am Rechner arbeiten, „haptisches Feedback“ gewohnt: Jeder Anschlag auf der Tastatur ist in den Fingerspitzen spürbar. Moderne Touchscreens bieten zwar viele Möglichkeiten der Befehlseingabe, Untersuchungen zeigen aber, dass die Bedienung wegen der mangelnden Rückmeldung langsamer und fehlerhafter ist. „In vielen Fällen ist es schwieriger, auf einer glatten, unbeweglichen Oberfläche zu tippen als auf mechanischen Tasten“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik an der Universität Kassel. „Das hat damit zu tun, dass das Gehirn keine Rückmeldung über den Tastsinn bekommt. So tippt man automatisch langsamer, und es passieren dennoch mehr Eingabefehler.“

Um hier Abhilfe zu schaffen, bauen erste Anbieter in ihre Geräte bereits ein einfaches „haptisches Feedback“ ein: Der Benutzer spürt dann beim Bedienen des Touchscreens beispielsweise kurze Vibrationen. „Bislang gibt es aber noch keine Empfehlungen, wie diese Rückmeldungen optimiert werden können: etwa wie lang oder wie stark das Vibrieren sein sollte oder welcher Reiz überhaupt an die Finger übermittelt wird“, so Schmidt weiter. Besser erforschen und Lösungen erarbeiten soll das Projekt InterHapt an seinem Fachgebiet, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 285.000 Euro für zunächst 1,5 Jahre gefördert wird.